top of page

Die Wahrheit über die Canadian Sphynx

Über kaum eine Rasse existiert so viel Unwissen, so viele Gerüchte und so viele Vorurteile wie über die Canadian Sphynx.

Als angebliche Qualzucht wird sie bezeichnet, als überzüchtet, empfindlich und degeneriert.

In Wahrheit ist sie nichts von alledem.

An dieser Stelle möchte ich mit all diesen Behauptungen, die ausschließlich von Nicht-Haltern dieser Rasse stammen, gern aufräumen.

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Canadian Sphynx nicht grundsätzlich vollständig haarlos ist.

Die meisten Sphynx besitzen am ganzen Körper (bis auf den Bauch) einen ganz zarten Flaum, welcher sich wie die Haut eines Pfirsich anfühlt. Dies ist jedoch von Individuum zu Individuum unterschiedlich und es gibt zB. auch vollständig unbehaarte Exemplare, welche als Gummi/Rubber bezeichnet werden oder solche die nur ein mehr oder weniger  kurzes Fellchen an den Ohren, der Nase, den Pfoten und/oder dem Schwanz aufweisen.

Die Canadian Sphynx ist eine sehr langlebige und gesunde Katze, sofern sie aus einer seriösen und kontrollierten Zucht stammt. Problemlos erreicht eine Sphynx genauso ein hohes Alter wie andere Rassen, wenn sie artgerechtes gutes Futter und gute Pflege erhält. 

Im Gegensatz zu den Gerüchten, dass eine Sphynx ohne Schnurrhaare ständig überall anstoßen würde oder nicht balancieren könne, sind sie außerordentlich geschickte Kletterer, besitzen ein großartiges Jagdverhalten und können sogar Vögel und Mäuse erlegen wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen.

Unsere eigenen Sphynx balancieren mit großem Eifer auf Türblättern, Bettpfosten und Stuhllehnen. Natürlich rutscht auch eine Sphynx mal dabei ab, aber das passiert unseren Fellis auch und hat überhaupt nichts mit dem Fehlen von Schnurrhaaren zu tun.

Natürlich können Canadian Sphynx im Winter nicht nach draußen gehen, dies bringt ihre "Haarlosigkeit" nun einmal mit sich. Aber dies können andere Rassen wie zB. die Orientalisch Kurzhaar oder Devon Rex aufgrund der Beschaffenheit ihres Fells auch nicht. 

Oft wird argumentiert, dass dies kein artgerechtes Leben für eine Katze sei, aber welcher Katzenzüchter lässt seine Rassekatzen denn schon einfach draußen herumstreunen? Sehr viele Katzen leben heutzutage ohne jeglichen Freigang oder die Möglichkeit in einer Außenvoliere an die Luft zu kommen (sogenannte Wohnungskatzen) und denen spricht auch niemand ihr glückliches Leben ab. In Wahrheit ist es für viele Menschen in der heutigen Zeit gar nicht anders möglich Katzen zu halten, besonders wenn sie in der Stadt leben und maximal ein Balkon zur Verfügung steht auf welchem die Katzen sich bei schönem Wetter aufhalten können. Und die allermeisten Katzen sind mit so einem Leben sehr zufrieden und glücklich. Natürlich geht immer mehr und auch unsere eigenen Katzen (ja, auch die Sphynx!)  genießen es, in unserem großen Garten zu toben, auf die Bäume zu klettern und das Gras unter ihren Pfoten zu spüren. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass andere Katzen, die dieses Privileg nicht haben, deswegen weniger glücklich sind. Im Gegenteil! Oft machen sich die Besitzer von Wohnungskatzen besonders große Gedanken wie sie ihren Stubentigern Auslastung und Beschäftigung bieten können. Dabei entstehen häufig die tollsten Catwalks und Spielzimmer, ja teilweise verwandelt sich nach und nach sogar die gesamte Wohnung in einen gut durchdachten Spielplatz für die Lieblinge. 

Ein weiteres weit verbreitetes Argument, das man als Züchter und Besiter von Nacktkatzen immer wieder zu hören bekommt ist, dass diese Rassen nicht in der Lage wären in  freier Wildbahn zu überleben. Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen.

Zunächste einmal ist es mir völlig unverständlich wozu eine reine Hauskatze in freier Wildbahn überleben können soll. Welcher Sinn soll hinter dieser Aussage denn stecken? Warum sollte eine domestizierte Katze in der Lage sein müssen, sich unabhängig vom Menschen durch das Leben zu schlagen? Zumal sämtliche Katzenrassen ja exakt zum gegenteiligen Zweck gezüchtet wurden, nämlich um dem Menschen ein Gefährte zu sein ohne die wilden Eigenschaften, die den Wildkatzen eigen sind. Hätte die domestizierte Katze noch diese Eigenschaften, dann wäre ein friedliches Zusammenleben mit ihr nicht möglich.

Zum Zweiten ist mir keine reine Hauskatzenrasse bekannt, die in der Lage wäre in der freien Wildbahn zu überleben. Als Beispiel seien hier einmal die sogenannten halbwilden "Bauernhofkatzen" und Streuner genannt, die oft ein erbärmliches Leben führen, eben weil sie vom Menschen nicht oder nur ungenügend versorgt werden. Tierschützer können ein Lied davon singen, in welch schlimmer körperlicher Verfassung die allermeisten dieser Tiere ihr Dasein fristen.

Keine Sphynx, keine Britisch Kurzhaar, keine sibirische Waldkatze, keine Maine Coon etc. könnte in freier Wildbahn dauerhaft überleben. 

Aber dies ist noch nicht das Ende der sinnlosen "Argumente" gegen unsere Rassen. 

Es wird oft behauptet, dass die Besitzer von Canadian Sphynx diese nur als "Statussymbol" halten würden oder weil sie die Haare von anderen Rassen scheuen würden. In Wirklichkeit ist es aber der einzigartige Charakter dieser Rasse, welcher die Menschen, die das Glück haben sie kennenlernen zu dürfen, in ihren Bann zieht.

Sie sind unglaublich aktiv und oft bis ins hohe Alter hinein sehr verspielt. Sie haben eine extrem starke Bindung zu ihren Menschen und wollen immer bei allem dabei sein. 

Darüber muss sich der zukünftige Sphynxbesitzer übrigens im Klaren sein. Die Tage in denen man ungestört auf die Toilette gehen konnte oder ein entspanntes Bad mit einem guten Buch nehmen konnte, sind mit den Canadian Sphynx vorbei.

Sie protestieren lautstark wenn sie ausgeschlossen werden und geben nicht eher Ruhe bis sie bekommen was sie wollen.

Ein weiteres sehr wichtiges Merkmal der Sphynx ist ihr ausgeprägtes Sozialverhalten. 

Es gibt wohl kaum eine Rasse welche die Gesellschaft ihrer Artgenossen so sehr schätzt und braucht wie die Sphynx.

Wer einmal eine Gruppe von Sphynx erlebt hat, der weiß wovon ich spreche, 

Sie spielen und schlafen gemeinsam, hecken gemeinsam Streiche aus und putzen sich gegenseitig intensiv. 

Eine allein gehaltene Canadian Sphynx ist niemals glücklich! Sie wird depressiv und kann seelisch verkümmern. 

Aufgrund ihres sehr aktiven und verspielten Wesens sind andere Rassen mit ihnen oft sehr schnell überfordert und können von ihnen regelrecht genervt sein. Es gibt allerdings auch Rassen, welche mit den Sphynx aufgrund des ähnlichen Charakters sehr gut harmonieren können, wie zB. die Siam, Orientalisch Kurzhaar/Langhaar, Devon Rex oder auch Cornish Rex. Es ist also nicht zwingend nötig zwei Canadian Sphynx zu halten, wenn man bereits eine Katze der genannten Rassen besitzt. 

Wir hoffen, dass wir hiermit zu einem besseren Verständnis und dem richtigen Bild der Canadian Sphynx beitragen konnten. 

Sollten Sie weitere Fragen haben, bitte scheuen Sie sich nicht, uns diese zu stellen.

bottom of page